Trinkwasser ohne PFC – dafür stehen wir!

Beim PFC Skandal in Mittelbaden wurden mehrere hundert Hektar Ackerland mit Chemikalien verseucht. Betroffen von den Rückständen sind vor allem die Landwirte und die Wasserversorgung.

PFC- Was ist das?

PFC sind Chemikalien, die uns das Leben bequemer machen – z.B. in Pfannen, in denen nichts anbrennt, in Outdoorbekleidung, die wind- und wasserfest ist oder in Beschichtungen von Papier und Pappe für Verpackungen, die durch Wasser nicht durchweichen. 
Diese Stoffe kommen so in der Natur nicht vor. Gelangen sie einmal in die Umwelt, bleiben sie dort sehr lange und können eine Gefahr für Mensch und Tier sein.

Was wurde unternommen?

Eigentlich gar nichts. Bis heute gibt es kein Konzept, um die großflächigen PFC-Verschmutzungen zu beseitigen. Bis es hierfür eine technische Möglichkeit gibt, können nur Regeln aufgestellt werden, wie mit solchen Flächen umzugehen ist: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat Anbauempfehlungen für die Landwirte ausgeben, ein Vorernte-Monitoring wurde eingeführt, Lebensmittel von betroffenen Äckern werden stichprobenartig untersucht und auch die Beregnung der Felder wird kontrolliert.

Daneben gibt es auch noch Regeln für Baugebiete auf belasteten Flächen. So dürfen dort z.B. keine Keller gebaut werden, die Verwendung von Grundwasser für die Gartenbewässerung ist untersagt und sogar einzelne tiefwurzelnde Pflanzen sind verboten.

Man kann also nur Beobachten, um gesundheitliche Risiken für Menschen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Dies betrifft auch ganz konkret unser Trinkwasser. Die BfR beantragte 2017, teilweise gegen den Widerstand aus den Fraktionen der SPD und CDU, die Überwachung unseres Trinkwassers zu verstärken und regelmäßig zu veröffentlichen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass nicht nur das Trinkwasser selbst untersucht wird, sondern dies bereits im Grundwasserzulauf vor dem Trinkwasserbrunnen, geschieht. Ziel war es, genügend Zeit zu haben, um auf einen PFC-Eintrag rechtzeitig reagieren zu können.

Mit den Stimmen der BfR wurde diesem Antrag im Gemeinderat mit knapper Mehrheit zugestimmt. Die Gemeinde Rheinmünster brachte diesen Vorschlag daraufhin im Wasserzweckverband Rheinmünster/Lichtenau ein und folgendes konnte beschlossen werden.

  • Erhöhung der regelmäßigen Untersuchungen unseres Leitungswassers auf PFC von 1 Mal jährlich auf vierteljährlich
  • Veröffentlichung der Messergebnisse im Gemeindeblatt
  • Untersuchungen des Grundwassers auf PFC im Zulauf zum Brunnen an der Vorfeldmessstelle im 2-monatigen Rhythmus
  • Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens zur Festlegung und Einrichtung weiterer Vorfeldmessstellen

Durch die bereits umgesetzten Maßnahmen ist derzeit sichergestellt, dass eine Verunreinigung unseres Trinkwassers rechtzeitig erkannt werden kann. Die zukünftige Einrichtung neuer Messstellen wird darüber hinaus dafür sorgen, dass man bei einer Verunreinigung des Grundwassers mit PFC im Zulauf des Brunnens rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen kann, noch bevor irgendwelches PFC in unser Trinkwasser kommt.