Nahverkehr

Die BFR stehen für eine Gleisanbindung unserer Nachbargemeinde Hügelsheim und Rheinmünsters, wenn eine Anbindung des Baden Airparks realisiert wird und Rheinmünster einen eigenen Kostenanteil tragen muss.

Rheinmünster und Hügelsheim sind die direkten Anlieger des Flughafens und sind dadurch auch unmittelbar von allen Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Airport betroffen. Wie bei jedem Projekt gibt es gute und schlechte Auswirkungen. Die schlechten Auswirkungen des Airports sind Fluglärm, erhöhter Verkehr, Belastungen der Infrastruktur, Beschränkungen für die Entwicklung der Gemeinde durch Auflagen, usw. Aber es gibt auch viel Gutes wie Arbeitsplätze und ein hohes Wirtschaftsaufkommen. Wir sind der Meinung, dass die guten Seiten heute noch überwiegen und wir unterstützen daher grundsätzlich das Projekt Steilflug. Aber es ist uns wichtig, das die Bilanz für Rheinmünster und Hügelsheim auch in Zukunft positiv bleibt. Daher fordern wir im Rahmen einer Gleisanbindung des Airports für beide Anliegergemeinden einen direkten Anschluss an das Gleisnetz. Wir sagen nicht Nur wer zahlt kann auch etwas fordern sondern handeln nach dem Grundsatz, nur wer etwas bekommt muss auch bezahlen.

Für die BFR ist Nahverkehr aber nicht nur Gleisanschluss. Bereits heute fehlen ausreichende Busverbindungen nach Baden-Baden, Rastatt und Bühl. Insbesondere der Schüler- und Pendlerverkehr ist hiervon betroffen. Morgens zur Stosszeit gleichen Busse eher einem Sardinen- als einem Schülertransport und nachmittags müssen die Eltern aus Rheinmünster ihre Kinder privat von der Schule abholen, weil keine geeigneten Busse mehr fahren. Die BFR will eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für Rheinmünster erreichen und sich für eine bedarfsgerechte Vertaktung einsetzen.

Aber auch die Radverbindungen zwischen Rheinmünster und unseren Nachbargemeinden sind ein wichtiges Thema, wenn über Nahverkehr diskutiert wird. Hier muss insbesonders dringend eine Fahrradverbindung über Hildmannsfeld, Oberbruch nach Bühl geschaffen werden. Sichere Radwege für die Schüler, die vorwiegend im Sommer per Rad in die Schulen nach Bühl fahren sind zwingend notwendig. Die L85 ohne Fahrradweg ist für Radfahrer lebensgefährlich.

Gleichwohl das Radnetz innerhalb Rheinmünsters gut ausgebaut ist, gibt es auch hier Verbesserungspotential. Hier sehen wir besonderen Handlungsbedarf für einen Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Stollhofen und Schwarzach.

Tourismus

Es ist unbestreitbar, dass wir in Rheinmünster durch die Nachbarschaft der Rheinauen und Altrheine eine Naturlandschaft besitzen, die ihresgleichen sucht. Es ist leider ebenso unbestreitbar, dass sowohl unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes als auch unter demjenigen der touristischen Erschließung bisher eine Bearbeitung und Berücksichtigung dieses besonderen landschaftlichen Reichtums nur unvollkommen bzw. in ersten Ansätzen erfolgt ist.

Wir plädieren für ein Tourismuskonzept, das die ursprüngliche Schönheit der Rheinaue erhält, sie jedoch gleichzeitig für Naturtouristen zugänglicher macht als bisher.

Zahlreiche naturnahe Aktivitäten wie das Angeln, der Kanutourismus, Radfahren und das Wandern bieten sich auf unserer Gemarkung geradezu an. Es fehlt aber sowohl an einer Erschließung als auch an einer geeigneten Vermarktung.

Die Grenzlage, gegenwärtig noch als beschränkender Faktor in der Erschließung zu vermerken, könnte bei intensiverer Zusammenarbeit zu einem echten regionalen Alleinstellungsmerkmal werden. Die Nähe zum Baden-Airpark kann ein übriges tun, um die Attraktivität unserer Region zu erhöhen.

Ein geeignetes Marketing kann sowohl die Gemeinden jenseits des Rheins als auch die Region bis Baden-Baden sowie den Nordschwarzwald einbeziehen. Es sollte auf naturnahe Aktivitäten ausgerichtet sein und sich an Familien wenden. Parallel dazu entstünde so auch eine Verbesserung der Übernachtungskapazitäten innerhalb der Gemeinde.

Einige konkrete Punkte, mit deren Umsetzung man sofort beginnen kann, sind:

    • die Ausweisung weiterer Wander- und Geländewege- der Polderpfad ist ein guter Anfang.
    • Unterstützung der Einrichtung eines Weitwanderweges am Oberrhein entlang, der grenzüberschreitend sowohl links- als auch rechtsrheinisch verläuft und kulturhistorische und Natursehenswürdigkeiten geschickt miteinander verbindet.
    • Bessere Integration in bereits bestehende überregionale Tourismusattraktionen wie z.B. eine stärkere Einbindung in den Panima-Radweg. Als südliches Ende des Radweges drängt sich ein Ausbau der Radinfrastruktur für Rheinmünster förmlich auf.
    • die Einrichtung einer grundlegenden Infrastruktur für Kanuwanderer in unseren Altrheingebieten, sofern mit dem Naturschutz vereinbar (Umtragestellen, Lagerplätze usw.).
    • ein konsequentes und zielgerichtetes Marketing in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden auch jenseits des Rheins.

Rheinmünster hat ein ungeheures touristisches Potential: ein Schatz, der nur gehoben werden muß.

Kiesabbau

Wir sind nicht grundsätzlich gegen den Abbau von Kies auf unserer Gemarkung. Wir setzen uns aber dafür ein, dass der Kiesabbau schonend, nachhaltig und wirtschaftlich sinnvoll erfolgt.

Kies war schon immer und ist auch heute noch ein wichtiger und umsatzstarker Wirtschaftszweig in Rheinmünster. Kiesvorkommen sind aber begrenzt und müssen daher sinnvoll verteilt und bewirtschaftet werden. Wir glauben daher, dass Rheinmünster von seinen vorhandenen natürlichen Ressourcen ebenso profitieren soll wie die überregionalen Kiesunternehmen, welche heute die Kiesvorkommen in Rheinmünster wirtschaftlich ausbeuten.

Es ist uns sehr wichtig, was im Anschluss an eine Ausbeutung der Kiesvorkommen geschieht. Es müssen klare Abmachungen bestehen, die eine Renaturierung nach oder bereits während der Ausbeutung der Kiesvorkommen sicher stellen. Diese Garantie muss auch bei unvorhergesehen Geschehnissen wie z.B. eine unvorhersehbare Insolvenz des Unternehmers bestand haben und darf sich nicht in Luft auflösen, wenn die Karawane weiter zieht.

Im Gegensatz zu früher sind daher Wiederherstellung statt lediglich Flächenverbrauch durch Ausbeutung also ein Thema. Ungewollte neue, zusätzliche Seen als das Endergebnis vom Kiesabbau sind kein Gewinn für Rheinmünster und werden von uns grundsätzlich abgelehnt. Mittelfristige kleine Arrondierungen an bestehenden Baggerseen sind denkbar, müssen aber in ein Zukunftskonzept passen und werden nicht automatisch befürwortet. Über langfristige, nachhaltige Alternativen die wir unseren Nachkommen anbieten können, muß VOR jeder Einwilligung oder Vertragsabschluss verhandelt werden.

Kiesabbau darf sich also nicht nur für eine Seite lohnen. Und es ist auch selbstverständlich, das Kiesabbau nicht auf Kosten einzelner Ortsteile oder einzelner Anlieger geschehen darf. Der Kiesabbau muss sich für ganz Rheinmünster lohnen.

Unter diesen Voraussetzungen unterstützen wir einen zukunftsweisenden, schonenden und verantwortungsvollen Abbau der natürlichen Rohstoffvorkommen von Rheinmünster.

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