Gewerbe und Handel

Natürlich ist Rheinmünster kein Einkaufsmekka oder in irgendeiner Form vergleichbar mit Bühl, Baden-Baden oder Karlsruhe. Das wollen wir auch gar nicht. Aber wir wollen eine funktionierende Grundversorgung der Menschen in allen Ortsteilen von Rheinmünster.

Jeder Ortsteil von Rheinmünster muss über geeignete Versorgungsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs verfügen. In Schwarzach und Greffern ist dies bereits gut gelungen, in Söllingen und Stollhofen sehen wir Nachholbedarf. Hier möchten wir nach Möglichkeit bestehende Geschäfte unterstützen und ihnen Möglichkeiten für Erweiterungen bieten ohne andere zu behindern.

Aber nicht nur ortsnahe Versorgung ist gefragt. Auch andere Betriebe müssen in Rheinmünster gefördert und geworben werden. Wir brauchen weitere Standbeine in Rheinmünster. Neue Investoren müssen gezielt angesprochen und auf das Potential von Rheinmünster aufmerksam gemacht werden. Es wird nicht reichen auf den reichen Märchenprinz/-investor zu warten, wir müssen unseren Prinzen aktiv suchen. Hier möchten wir zusammen mit überregionalen Wirtschaftsberatern geeignete Werbemassnahmen erarbeiten, um Rheinmünster überregional bekannt zu machen.

Bei Neuansiedlungen müssen wir uns auch wieder mehr auf unsere eigenen Resourcen besinnen. Bedeutende Ansiedlungen finden heute ausschließlich im Airpark statt. Dieses Vorgehen, welches in der Vergangenheit richtig gewesen sein mag muss neu überdacht werden. Wir stehen dafür kleine und mittelständische Betriebe wieder vermehrt in den Ortsteilen von Rheinmünster anzusiedeln. Große Betriebe, Betriebe mit Emissionsrisiken, Lärmbelästigungen, hohen Verkehrsaufkommen usw. soll stattdessen im Airpark ein attraktives Angebot gemacht werden.

Wir brauchen beide Arten von Betrieben und durch eine vorausschauende Steuerung können wir für eine gesunde Infrastruktur in Rheinmünster sorgen. Das Interesse der einzelnen Ortsteile muss dabei hinter den Interessen von Rheinmünster anstehen. Rheinmünster muss mit einer gemeinsamen Stimme um Investoren werben und Konkurrenz zwischen den Ortsteilen darf zu keinem schlechten Image von Rheinmünster nach außen führen.

Nahverkehr

Die BFR stehen für eine Gleisanbindung unserer Nachbargemeinde Hügelsheim und Rheinmünsters, wenn eine Anbindung des Baden Airparks realisiert wird und Rheinmünster einen eigenen Kostenanteil tragen muss.

Rheinmünster und Hügelsheim sind die direkten Anlieger des Flughafens und sind dadurch auch unmittelbar von allen Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Airport betroffen. Wie bei jedem Projekt gibt es gute und schlechte Auswirkungen. Die schlechten Auswirkungen des Airports sind Fluglärm, erhöhter Verkehr, Belastungen der Infrastruktur, Beschränkungen für die Entwicklung der Gemeinde durch Auflagen, usw. Aber es gibt auch viel Gutes wie Arbeitsplätze und ein hohes Wirtschaftsaufkommen. Wir sind der Meinung, dass die guten Seiten heute noch überwiegen und wir unterstützen daher grundsätzlich das Projekt Steilflug. Aber es ist uns wichtig, das die Bilanz für Rheinmünster und Hügelsheim auch in Zukunft positiv bleibt. Daher fordern wir im Rahmen einer Gleisanbindung des Airports für beide Anliegergemeinden einen direkten Anschluss an das Gleisnetz. Wir sagen nicht Nur wer zahlt kann auch etwas fordern sondern handeln nach dem Grundsatz, nur wer etwas bekommt muss auch bezahlen.

Für die BFR ist Nahverkehr aber nicht nur Gleisanschluss. Bereits heute fehlen ausreichende Busverbindungen nach Baden-Baden, Rastatt und Bühl. Insbesondere der Schüler- und Pendlerverkehr ist hiervon betroffen. Morgens zur Stosszeit gleichen Busse eher einem Sardinen- als einem Schülertransport und nachmittags müssen die Eltern aus Rheinmünster ihre Kinder privat von der Schule abholen, weil keine geeigneten Busse mehr fahren. Die BFR will eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für Rheinmünster erreichen und sich für eine bedarfsgerechte Vertaktung einsetzen.

Aber auch die Radverbindungen zwischen Rheinmünster und unseren Nachbargemeinden sind ein wichtiges Thema, wenn über Nahverkehr diskutiert wird. Hier muss insbesonders dringend eine Fahrradverbindung über Hildmannsfeld, Oberbruch nach Bühl geschaffen werden. Sichere Radwege für die Schüler, die vorwiegend im Sommer per Rad in die Schulen nach Bühl fahren sind zwingend notwendig. Die L85 ohne Fahrradweg ist für Radfahrer lebensgefährlich.

Gleichwohl das Radnetz innerhalb Rheinmünsters gut ausgebaut ist, gibt es auch hier Verbesserungspotential. Hier sehen wir besonderen Handlungsbedarf für einen Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Stollhofen und Schwarzach.

Tourismus

Es ist unbestreitbar, dass wir in Rheinmünster durch die Nachbarschaft der Rheinauen und Altrheine eine Naturlandschaft besitzen, die ihresgleichen sucht. Es ist leider ebenso unbestreitbar, dass sowohl unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes als auch unter demjenigen der touristischen Erschließung bisher eine Bearbeitung und Berücksichtigung dieses besonderen landschaftlichen Reichtums nur unvollkommen bzw. in ersten Ansätzen erfolgt ist.

Wir plädieren für ein Tourismuskonzept, das die ursprüngliche Schönheit der Rheinaue erhält, sie jedoch gleichzeitig für Naturtouristen zugänglicher macht als bisher.

Zahlreiche naturnahe Aktivitäten wie das Angeln, der Kanutourismus, Radfahren und das Wandern bieten sich auf unserer Gemarkung geradezu an. Es fehlt aber sowohl an einer Erschließung als auch an einer geeigneten Vermarktung.

Die Grenzlage, gegenwärtig noch als beschränkender Faktor in der Erschließung zu vermerken, könnte bei intensiverer Zusammenarbeit zu einem echten regionalen Alleinstellungsmerkmal werden. Die Nähe zum Baden-Airpark kann ein übriges tun, um die Attraktivität unserer Region zu erhöhen.

Ein geeignetes Marketing kann sowohl die Gemeinden jenseits des Rheins als auch die Region bis Baden-Baden sowie den Nordschwarzwald einbeziehen. Es sollte auf naturnahe Aktivitäten ausgerichtet sein und sich an Familien wenden. Parallel dazu entstünde so auch eine Verbesserung der Übernachtungskapazitäten innerhalb der Gemeinde.

Einige konkrete Punkte, mit deren Umsetzung man sofort beginnen kann, sind:

    • die Ausweisung weiterer Wander- und Geländewege- der Polderpfad ist ein guter Anfang.
    • Unterstützung der Einrichtung eines Weitwanderweges am Oberrhein entlang, der grenzüberschreitend sowohl links- als auch rechtsrheinisch verläuft und kulturhistorische und Natursehenswürdigkeiten geschickt miteinander verbindet.
    • Bessere Integration in bereits bestehende überregionale Tourismusattraktionen wie z.B. eine stärkere Einbindung in den Panima-Radweg. Als südliches Ende des Radweges drängt sich ein Ausbau der Radinfrastruktur für Rheinmünster förmlich auf.
    • die Einrichtung einer grundlegenden Infrastruktur für Kanuwanderer in unseren Altrheingebieten, sofern mit dem Naturschutz vereinbar (Umtragestellen, Lagerplätze usw.).
    • ein konsequentes und zielgerichtetes Marketing in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden auch jenseits des Rheins.

Rheinmünster hat ein ungeheures touristisches Potential: ein Schatz, der nur gehoben werden muß.