Familie und Jugend

Rheinmünster war und ist eine familienfreundliche Gemeinde. Viel wurde von der Gemeinde in den vergangenen Jahren für Familien und Kinder bereits getan. Kindergärten und Schulen sind in Rheinmünster immer ein besonderes Anliegen gewesen. In Zukunft wird es aber nicht mehr ausreichen nur Angebote zu machen, ohne die Kinder zu haben, die das Angebot nutzen können. Und deswegen braucht Rheinmünster eine neue, attraktive Familien und Jugendpolitik.

Wir möchten Rheinmünster für junge Familien attraktiv machen. Familien müssen es sich leisten können, in Rheinmünster zu leben. Mit LEISTEN KÖNNEN meinen wir z.B. bezahlbare und auf junge Familien zugeschnittene Grundstücke. Wir verstehen darunter auch Bebauungspläne, die neue Wege gehen und ein preiswertes Bauen durch überholte Vorschriften nicht behindern oder verteuern. Alles was den Nachbarn nicht beeinträchtigt sollte erlaubt sein.

Unter LEISTEN verstehen wir aber nicht nur rein finanzielle Aspekte sondern auch eine hervorragende Infrastruktur, damit Junge Familien nicht in die umliegenden Gemeinden ausweichen müssen, um ein attraktives Familienangebot vorzufinden. Wo dies in Rheinmünster nicht möglich ist, müssen Kooperationen mit den Nachbargemeinden gesucht werden. Gleichzeitig muss auch die Möglichkeit für einen Transport bestehen, die Erreichbarkeit muss gewährleistet sein ohne immer gleich auf das Mama-Taxi umzusteigen.

Wir müssen eine bedarfsgerechte Kinderbetreung in unseren KiGas anbieten und unsere Schulen müssen attraktiv sein. Neue Bevölkerungsstrukturen werden uns vor neue Aufgaben stellen. Neue Schulstrukturen müssen gefunden werden, um auch in Zukunft den Schulstandort Rheinmünster von der Grund- über die Haupt- bis zur Realschule anbieten zu können.

Die Bevölkerungsentwicklung wird uns aber nicht nur zum Nachdenken über unsere Schulen zwingen. Was wird für unsere Senioren geboten. Zum Glück haben wir in Rheinmünster noch eine ländliche, gesunde Familienstruktur, in der die Alten nicht ausgegrenzt sind. Trotzdem müssen wir uns Gedanken über altersgerechte Angebote machen: Seniorenresidenzen, altersgerechtes Wohnen, Tagesbetreuung sind nur einige Stichpunkte, die wir für Rheinmünster aufgreifen müssen.

Aber wir wollen auch nicht die Bedürfnisse der heranwachsenden Jugend vergessen, die aus der Gemeindepolitik gerne ausgeklammert werden. Ein ganz aktuelles Problem sind immer wieder Jugendliche, die sich auf öffentlichen Plätzen versammeln und gleichzeitig als Quelle von Lärm, Müll, Vandalismus dargestellt werden. Aber, wohin mit ihnen und ihrer Energie, was sollen sie tun in ihrer Freizeit? Auf die Spielplätze, die in der Kindheit vertraute Orte waren, dürfen sie nicht ( und wollen sie eigentlich auch nicht ) mehr und auf den vereinseigenen Sportstätten oder auch dem ebenfalls vertrauten Schulsportplatz sind sie auch nicht willkommen. Einen ganz wertvollen Beitrag zur Lösung leisten unsere Vereine mit ihrer vorbildlichen Jugendarbeit. Aber nicht alle Jugendlichen wollen sich in diesem Alter in Vereine zwingen lassen. Wo also hin mit der überschüssigen Kraft und der Langeweile die leicht zum Frust ausarten kann oder gar in Agression umschlägt?

Natürlich ist das Thema nicht neu, daran hat sich wohl jede Ratsgeneration schon versucht. Aber die Jugendlichen können am wenigsten dafür, das dieses Problem noch immer nicht gelöst ist. Daher wollen wir aktiv auf die Jugendlichen zugehen und zusammen mit ihnen Ideen entwickeln. Lassen wir unsere Jugendlichen mitreden und hören wir ihnen einfach mal zu.

Wir sind der Meinung, dass Familie und Jugend wichtige Themen in Rheinmünster sind. Es ist uns wichtig eine passende Infrastruktur für Familien und Jugendliche bereitzustellen. Das wird uns sicher auch den einen oder anderen Euro kosten, wenn wir wirkliche Verbesserungen erreichen wollen. Wir sind uns aber sicher, dass dies eine sinnvolle Investition in die Zukunft von Rheinmünster ist.

Nahverkehr

Die BFR stehen für eine Gleisanbindung unserer Nachbargemeinde Hügelsheim und Rheinmünsters, wenn eine Anbindung des Baden Airparks realisiert wird und Rheinmünster einen eigenen Kostenanteil tragen muss.

Rheinmünster und Hügelsheim sind die direkten Anlieger des Flughafens und sind dadurch auch unmittelbar von allen Entscheidungen und Entwicklungen auf dem Airport betroffen. Wie bei jedem Projekt gibt es gute und schlechte Auswirkungen. Die schlechten Auswirkungen des Airports sind Fluglärm, erhöhter Verkehr, Belastungen der Infrastruktur, Beschränkungen für die Entwicklung der Gemeinde durch Auflagen, usw. Aber es gibt auch viel Gutes wie Arbeitsplätze und ein hohes Wirtschaftsaufkommen. Wir sind der Meinung, dass die guten Seiten heute noch überwiegen und wir unterstützen daher grundsätzlich das Projekt Steilflug. Aber es ist uns wichtig, das die Bilanz für Rheinmünster und Hügelsheim auch in Zukunft positiv bleibt. Daher fordern wir im Rahmen einer Gleisanbindung des Airports für beide Anliegergemeinden einen direkten Anschluss an das Gleisnetz. Wir sagen nicht Nur wer zahlt kann auch etwas fordern sondern handeln nach dem Grundsatz, nur wer etwas bekommt muss auch bezahlen.

Für die BFR ist Nahverkehr aber nicht nur Gleisanschluss. Bereits heute fehlen ausreichende Busverbindungen nach Baden-Baden, Rastatt und Bühl. Insbesondere der Schüler- und Pendlerverkehr ist hiervon betroffen. Morgens zur Stosszeit gleichen Busse eher einem Sardinen- als einem Schülertransport und nachmittags müssen die Eltern aus Rheinmünster ihre Kinder privat von der Schule abholen, weil keine geeigneten Busse mehr fahren. Die BFR will eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs für Rheinmünster erreichen und sich für eine bedarfsgerechte Vertaktung einsetzen.

Aber auch die Radverbindungen zwischen Rheinmünster und unseren Nachbargemeinden sind ein wichtiges Thema, wenn über Nahverkehr diskutiert wird. Hier muss insbesonders dringend eine Fahrradverbindung über Hildmannsfeld, Oberbruch nach Bühl geschaffen werden. Sichere Radwege für die Schüler, die vorwiegend im Sommer per Rad in die Schulen nach Bühl fahren sind zwingend notwendig. Die L85 ohne Fahrradweg ist für Radfahrer lebensgefährlich.

Gleichwohl das Radnetz innerhalb Rheinmünsters gut ausgebaut ist, gibt es auch hier Verbesserungspotential. Hier sehen wir besonderen Handlungsbedarf für einen Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Stollhofen und Schwarzach.

Tourismus

Es ist unbestreitbar, dass wir in Rheinmünster durch die Nachbarschaft der Rheinauen und Altrheine eine Naturlandschaft besitzen, die ihresgleichen sucht. Es ist leider ebenso unbestreitbar, dass sowohl unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes als auch unter demjenigen der touristischen Erschließung bisher eine Bearbeitung und Berücksichtigung dieses besonderen landschaftlichen Reichtums nur unvollkommen bzw. in ersten Ansätzen erfolgt ist.

Wir plädieren für ein Tourismuskonzept, das die ursprüngliche Schönheit der Rheinaue erhält, sie jedoch gleichzeitig für Naturtouristen zugänglicher macht als bisher.

Zahlreiche naturnahe Aktivitäten wie das Angeln, der Kanutourismus, Radfahren und das Wandern bieten sich auf unserer Gemarkung geradezu an. Es fehlt aber sowohl an einer Erschließung als auch an einer geeigneten Vermarktung.

Die Grenzlage, gegenwärtig noch als beschränkender Faktor in der Erschließung zu vermerken, könnte bei intensiverer Zusammenarbeit zu einem echten regionalen Alleinstellungsmerkmal werden. Die Nähe zum Baden-Airpark kann ein übriges tun, um die Attraktivität unserer Region zu erhöhen.

Ein geeignetes Marketing kann sowohl die Gemeinden jenseits des Rheins als auch die Region bis Baden-Baden sowie den Nordschwarzwald einbeziehen. Es sollte auf naturnahe Aktivitäten ausgerichtet sein und sich an Familien wenden. Parallel dazu entstünde so auch eine Verbesserung der Übernachtungskapazitäten innerhalb der Gemeinde.

Einige konkrete Punkte, mit deren Umsetzung man sofort beginnen kann, sind:

    • die Ausweisung weiterer Wander- und Geländewege- der Polderpfad ist ein guter Anfang.
    • Unterstützung der Einrichtung eines Weitwanderweges am Oberrhein entlang, der grenzüberschreitend sowohl links- als auch rechtsrheinisch verläuft und kulturhistorische und Natursehenswürdigkeiten geschickt miteinander verbindet.
    • Bessere Integration in bereits bestehende überregionale Tourismusattraktionen wie z.B. eine stärkere Einbindung in den Panima-Radweg. Als südliches Ende des Radweges drängt sich ein Ausbau der Radinfrastruktur für Rheinmünster förmlich auf.
    • die Einrichtung einer grundlegenden Infrastruktur für Kanuwanderer in unseren Altrheingebieten, sofern mit dem Naturschutz vereinbar (Umtragestellen, Lagerplätze usw.).
    • ein konsequentes und zielgerichtetes Marketing in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden auch jenseits des Rheins.

Rheinmünster hat ein ungeheures touristisches Potential: ein Schatz, der nur gehoben werden muß.

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